Die Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaik (PV) gilt als zukunftsweisendes Konzept im Bereich nachhaltiger Gebäudeplanung. Sie vereint ökologische, energetische und ökonomische Vorteile und unterstützt die klimagerechte Stadtentwicklung.
Doch so attraktiv die Kombination auch ist – sie bringt auch technische Herausforderungen und gesetzliche Rahmenbedingungen mit sich.
Eine professionelle Planung und die regelmäßige Pflege sind unerlässlich um gute Erträge zu erzeugen.
1. Ertragssteigerung
Die Vegetation auf dem Dach kühlt durch Verdunstung die Umgebungstemperatur.
Dadurch bleiben die PV-Module kühler, was ihre Leistung erhöht.
Studien belegen bis zu 5–10 % Mehrertrag gegenüber PV-Anlagen auf unbegrünten Dächern.
2. Hitzeschutz & Dachschutz
Die Begrünung wirkt als natürlicher Puffer gegen UV-Strahlung, Hitze und Kälte.
Das verlängert die Lebensdauer der Dachabdichtung und schützt vor Temperaturextremen.
3. Regenwasserrückhalt
Extensive Begrünungen speichern Niederschläge und entlasten die Kanalisation.
Besonders bei Starkregenereignissen ein Vorteil – sowohl ökologisch als auch baulich.
4. Biodiversität & Städteklima
Gründächer schaffen Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen.
Sie wirken gegen die Aufheizung von Städten („urban heat islands“)
5. Förderfähigkeit
Viele Kommunen fördern kombinierte PV-Gründach-Systeme mit Zuschüssen oder Steuererleichterungen.
Auch Förderprogramme auf Landesebene (z. B. Baden-Württemberg, Bayern) sehen diese Kombination positiv.
Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Dachbegrünung bietet viele Vorteile – aber auch Herausforderungen:
Niedrige Modulabstände, fehlender Zugang, Schattenwurf, Hitzeentwicklung und Reinigungspflicht machen die Pflege komplex.
Besonders bei engen Aufständerungen kann die Begrünung schnell verunkrauten oder zu hoch wachsen, was eine Verschattung der Module und deshalb Leistungseinbußen oder Schäden an der PV-Anlage zur Folge haben kann.
1. Zugänglichkeit & Pflege
Zu enge oder zu niedrige Modulaufständerung macht die Pflege der Dachbegrünung oft unmöglich.
Sedum wächst auch in Kiesbetten → regelmäßige Kontrolle ist notwendig.
Fehlender Zugang oder Hubsteigerpflicht kann Wartungskosten erhöhen.
2. Planungsfehler bei Systemwahl
Nicht alle Aufständerungen sind mit Gründächern kompatibel.
Es braucht eine schwimmende, lastverteilende Konstruktion – keine Dachdurchdringung.
3. Brandschutz & Abstände
Es gelten Mindestabstände zwischen PV-Modulen und Vegetation, meist 30 cm.
Der Brandschutz (z. B. DIN 4102 oder TRGS) muss berücksichtigt werden.
4. Kosten für Pflege & Reinigung
PV-Module erfordern regelmäßig Reinigung bei bodennaher Aufständerung.
Begrünung darunter kann vermehrt zu Schattenwurf und Schmutzbildung führen.
🔹 DIN-Normen und Richtlinien
DIN EN 795 / DGUV 201-056 – für Absturzsicherung auf begrünten Dächern
FLL-Richtlinie für Dachbegrünungen – technischer Aufbau & Pflege
VDE-AR-E 2100-712 – Anforderungen an PV-Anlagen auf Gebäuden
VOB Teil C: ATV DIN 18338 – Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten
🔹 Photovoltaik mit Begrünung in Förderprogrammen
Viele Förderstellen setzen voraus, dass das Dach entweder vollständig begehbar oder pflegefreundlich begrünt ist.
Zunehmend wird die Kombination als Kriterium für KfW-Programme oder kommunale Förderung gewertet (z. B. in München, Freiburg, Heidelberg).
In den letzten Jahre bekommen wir immer mehr Anfragen für die Gründach Pflege & Wartung mit PV-Anlage. Oftmals müssen wir die Arbeiten jedoch ablehnen, da sie wegen zu enger oder niedriger Aufständerung nicht ausführbar sind.
Der kurzfristig höhere Stromertrag wird langfristig durch die Abschattierung der wuchernden Pflanzen minimiert - und eventuellen Dachschäden kann nicht vorgebeugt werden, da die regelmäßige Instandhaltung nicht durchgeführt werden kann.
Darum empfehlen wir vorsorglich bei Neuinstallationen, die Aufständerung min. 50 cm hoch, bei einem durchgehenden Pflegegang von mind. 80-100 cm Breite, vorzunehmen.
Die Kabelaufhängung auf Abstandshaltern einbauen, damit keine Blockade von Vegetation passieren kann, sowie Photovoltaikmodule mit „pflegefreundlichem Raster“: z. B. doppelt geständerte
Ost-West-Anlagen mit Zwischenraum setzen.
Mindestens 50-70 cm lichte Höhe unter den Modulen
Modulreihen mit mindestens 80–100 cm Abstand zum Durchgehen
Pflegewege oder Wartungsstreifen freihalten
Modulaufständerung mit Schutzmatte und Auflast (nicht verschraubt)
2× jährlich Inspektion & Rückschnitt
Freihalten der Entwässerung
Kontrolle auf Wildwuchs & Sedum im Kies
Dokumentation der Maßnahmen (auch für Versicherung wichtig)
Planung gemeinsam mit Fachfirmen für Dachbegrünung UND Elektrofachbetrieben
In Abstimmung mit Dachdecker, Statiker, Brandschutzbeauftragten
Die Verbindung von Photovoltaik und Dachbegrünung ist ökologisch sinnvoll, förderfähig und technisch machbar – wenn sie richtig geplant und regelmäßig gepflegt wird.
Ohne professionelle Begleitung kann sie jedoch schnell zu einem Problemfall werden – insbesondere durch mangelnde Zugänglichkeit, Verwilderung oder bauliche Fehlplanung.
Wir bieten:
Pflege & Wartung von PV-Gründächern
Pflege-Checklisten & Zustandsberichte
Beratung für Planung & Umbau bestehender Dächer
Zertifizierte Prüfung von Absturzsicherungssystemen
📞 Tel. 0177 – 3444758
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